Joseph Lesage (1884-1918)
Soldat und Künstler im Ersten Weltkrieg

Telefonist

“ Allein das 346igste (Joseph’s Regiment) zählt 950 Toten und Vermissten von insgesamt 2000 Männern. Vielleicht hätte auch ich zu den Betroffenen gehört, wenn ich nicht Telefonist wäre ”.

26-9-1914

Dies schreibt Joseph Lesage am 26-9-1914 nach der ersten grossen Schlacht seiner Division, in der Nähe von Nancy. Er ist vier Jahre Telefonist geblieben. Der Fernsprechposten befand sich im allgemeinen hinter den Artillerie-Geschützen, um die Verbindung mit den in erster Linie kämpfenden Soldaten sicherzustellen. Das Artillerie-Geschütz war immer eine wichtige Zielscheibe für den Feind. Die Telefonleitungen wurden pausenlos durch Granatspren-gungen zerstört. Die Telefonisten mussten jederzeit in der Lage sein, die angerichteten Schäden unter feindlichem Feuer zu reparieren. Manchmal bezog der Telefonist seinen Posten in einer Scheune oder einem bombardierten Haus; das bedeutete dann Luxus ! Meistens jedoch musste er sich im Wald eine Behelfshütte errichten, es sei denn er stand im Schützen-graben. Joseph hat vier Direktanschläge auf seine verschiedenen Posten überlebt; davon einmal leicht verwundet.

" Ich schreibe euch aus meiner Hütte, wo ich, mit meinem Abhörgerät neben mir, auf Stroh sitze ".

2 - 12 - 1914

" Die Granaten verstehen sich aufs Ausschalten unseres Stromkreises, so dass wir oft den Wald aufund ablaufen müssen, auf der Suche nach der Bruchstelle ".

9 - 1 - 1915

" Ich sitze fast den ganzen Tag vor einem Instrument, das einem Klavier ziemlich ähnlich ist; allerdings mit einer Breite von 50 cm ".

23 - 2 - 1915

telefonist

"Sie stehen bis zum unterleib im Schlamm der Schützengräben und reparieren die Kabel im Hagel von Granaten. Es ist von Granaten. Es ist grauenvoll. Wenn ihr wüstet, was das für ein Gemetzel ist ! Das hat nichts mehr mit normalen Krieg zu tun !"

15 - 4 - 1915

"Zurzeit bekleide ich einen optischen Posten, der dazu dient, die Verbindungen mittels eines elektrischen Scheinwerfers und Morsezeichen sicherzustellen".

28 - 3 - 1916